In meiner Jugend hatte ich eine relativ lange sportliche Phase. Die es mir sogar erlaubt hätte, dem großen Trend der 90-Jahre zu folgen: Bauchfrei tragen. Tat ich aber nie. Trotz Zirkeltraining zweimal die Woche und ein- bis zweimal laufen gehen. Zirkeltraining war damals übrigens kein Trend und so verbrachte ich diese Stunden mit Menschen, die locker doppelt so alt waren wie ich. Als ich dann mit Studieren begann und noch später mit Arbeiten schlief meine Sportlichkeit ein wenig ein. Ab und zu mal Laufen, und dass auch nur zwischen April und September. Mehr gab es über einige Jahre beim Thema Sport nicht von mir zu berichten.
Zirkeltraining und Marathon. Verträgt sich das?
Bis ich mich plötzlich nach einem Weißwurstfrühstück mit dem Versprechen wiederfand, einen Marathon zu laufen. Dass es nur alkoholfreies Weißbier gab, merkte man daran, dass ich nicht den in 6 Monaten in meiner Heimatstadt vorschlug, sondern den in 1,5 Jahren. Die Vorbereitung lief unglaublich konsequent ab (man überrascht sich auch in „fortgeschrittenem“ Alter noch selber) und man fand mich 4-5x / Woche durch den örtlichen Park laufen. Egal wie das Wetter war. Leider vernachlässigte ich das Thema Kräftigung / Krafttraining und Stabilität in dieser Zeit total. Was mir 5 Wochen vor dem Marathon eine heftige Entzündung der Sehne bescherte, die Hüfte und Knie miteinander verbindet.
Online Zirkeltraining. Das moderne Workout für zuhause oder unterwegs.
Den Lauf habe ich trotzdem durchgezogen (etwas langsamer als geplant) und nach 2 Wochen Sportpause fand ich mich nach Jahren beim Zirkeltraining wieder. Was mittlerweile viel moderner war als 10 Jahre zuvor und unglaublich viel Spaß machte. Ein Jobwechsel ein paar Monate später, brachte plötzlich viel mehr Reisen mit sich. Sehr viel mehr Reisen. Keine Chance feste Trainingszeiten unter der Woche einzuhalten. Und ich fing an in alte Muster zurückzufallen. Alleine in einer fremden Stadt laufen, stand nicht weit oben auf der Prioritätenliste nach langen Arbeitstagen und die Fitnessräume in Hotels sind meist nicht so der Brüller. Also schlief das Thema Sport über viele Monate hinweg so ganz langsam ein. Kein Bauchfrei tragen zu können, war da weniger das Problem. Eher, dass mich mangelnde Bewegung unleidig werden ließ. Und dass mein Arzt irgendwann meinte, dass mein Mimosenmagen durchaus von mangelnder Entspannung kommen könnte. Und Sport eben entspannend ist. Also Zeit etwas tun. Wieder ins Lauftraining einzusteigen war – und ist auch tatsächlich – eine Option. Aber ich reise weiterhin (wenn auch weniger) und verspüre noch immer kein Bedürfnis durch fremde Städte zu laufen.
Tja, und dann kam eine Freundin auf eine gute Idee: Sie hatte da vor ihrer Schwangerschaft was ausprobiert, was Spaß machte und es stand für die Zeit danach wieder auf dem Plan. Ich sollte mal bei bodyboom.de reinschauen. Ok, reingeschaut, 7 Tage kostenlos getestet und beschlossen, dass das nach etwas aussieht, was ich auf alle Fälle dauerhaft machen kann. Die Ausreden keinen Sport zu machen werden nämlich wirklich auf ein Miniminiminimum reduziert.
Platz für das Workout findet sich nämlich im kleinsten Zimmer. Und im Hotel gibt es meist Teppichboden, also brauche ich nicht mal eine Matte. Ich kann die Trainingsvideo je nach Lust und Laune auf meinem (internetfähigen) Fernseher, iPad oder auf dem MacBook anschauen.
Online Fitness – der innere Schweinehund hat keine Ausreden mehr und verstummt.
Die Uhrzeit kann ich mir aussuchen ohne auf irgendjemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Ich kann am Wochenende meinen Schlafanzug anlassen, wenn ich vom Bett ins Wohnzimmer umziehe um den Kreislauf ins Schwung zu bringen (Sport im Schlafanzug – wer hat davon noch nicht geträumt…). Der Schweinehund hat in der Zeit noch nicht mal verstanden was man da tut und gibt somit auch Ruhe. Ich kann wild vor mich hinfluchen, wenn ich mich danach fühle. Der Trainer lächelt mich trotzdem immer brav weiter an.
Ach ja, und das Stretching nach den Laufeinheiten ziehe ich jetzt tatsächlich halbwegs regelmäßig durch. Irgendwie ist es einfacher, wenn es jemand vormacht.